Mögliche Fragen

Was ist ein "Fechtboden"? Stellen Sie Böden fürs Fechten her?

 

Zunächt einmal: Wir stellen keine speziell fürs Fechten entwickelten Hallenböden her. Der Begriff "Fechtboden" bezeichnet einen Raum, in dem gefochten wird, ebenso eine Schule, in der man Fechten lernen kann, so wie "Tanzboden" einen Ort, an welchem getanzt wird, meint.

Der Kupferstich oben zeigt einen Fechtboden des 18. Jahrhunderts. Heutzutage wird natürlich Schutzausrüstung verwendet, auch wenn es etwas schade um die Hüte ist. :-)

Zimmermann ist der Familienname des Inhabers. Der Gesamtname entstand aus einer Mischung aus Pragmatismus und mangelnder Kreativität seitens desselben.

 

Gibt es nicht schon genug Fechtvereine?

 

Für olympisches Fechten, synonym mit Sportfechten sicherlich. Unser Ziel ist aber nicht der Wettkampfsport, sondern die Erforschung, Rekonstruktion und Verbreitung der bis jetzt wenig bekannten Fecht- und Kampfkünste insbesondere deutscher Staaten des 18. und insbesondere 19. Jahrhunderts.

 

Welche Künste sind das?

 

Das sind vor allem: Das Kreusslersche Stoßfechten, das Gedeckte Hiebfechten, das Bajonettfechten und die Rutzkunst, sowie das haitianische Tire Machét.

 

Aber Fechten ist doch nur ein Sport, oder?

 

Das Wort "Fechten" hat dieselbe Wurzel wie das englische "fight". Anders als beim stark reglementierten und versportlichten olympischen Fechten geht es uns um die Frage: "Wie würde man mit der scharfen Echtwaffe kämpfen?" Dadurch entsteht der Anspruch einer vollwertigen Kampfkunst, denn Doppeltreffer waren zu Zeiten echter Waffen keine Alternative, und sind es auch in unserem Training nicht.

 

Das klingt gefährlich...

 

Ist es aber nicht. Durch die Verwendung stumpfer Übungswaffen, das Erlernen einer auf Selbstschutz ausgelegten Fechtweise und die passende Schutzausrüstung ist jede Verletzung, die über einen blauen Fleck hinausgeht, praktisch ausgeschlossen.

 

Interessant, aber ich glaube, ich bin zu ungeschickt/unfit/alt dafür.

 

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, aber grundsätzlich kann jeder Fechten lernen. Geschicklichkeit und Kraft erwirbt man gerade durchs Training, und da es uns nicht um Leistungssport geht, ist es auch für Niemanden zu spät, um noch anzufangen.

 

Ist das teuer?

 

Der neue Fechtschüler, oder traditionell "Scholar" benötigt nur Sportkleidung. Eine eigene Waffe fürs Stoßfechten ist der erste Erwerb und liegt bei ca. 50 €. Maske und Jacke kann man sich erst später, nach frühestens 6 Monaten, kaufen. Die Kosten sind im Vergleich zu anderen Sportarten durchaus überschaubar, da insbesondere die Schutzausrüstung in der Regel ein Leben lang hält. Die Mitgliedsbeiträge belaufen sich, abhängig vom Mietpreis der Halle, derzeit auf 40 € im Monat.

 

Kann ich mir das auch erstmal anschauen?

 

Klar! Einfach eine kurze Mail an den Trainingsleiter, damit er Bescheid weiß, und einer kostenlosen, unverbindlichen Probestunde (gerne auch außerhalb des Gruppentrainings) steht nichts mehr im Wege!

 

Wann und wo wird denn trainiert?

 

Die genauen Trainingszeiten und -orte finden Sie hier. 

Falls Sie Interesse an Privatunterricht außerhalb dieser Zeiten haben, schreiben Sie einfach eine Mail an fechtboden@gmx.de oder rufen Sie unter 017624245915 an.

 

 

Noch ein Wort zum Unterricht an sich:

 

Bei den deutschen Fechtmethoden arbeiten wir mit einem modularen System nach Fechtmeister August Fehn (Hauptwerk: "Die Fechtkunst mit Stoß- und Hiebwaffen", 1851) , bei dem der interessierte Fechtschüler zunächst getrennt das Fechten auf Stoß mit dem Degen und auf Hieb mit dem Säbel erlernt, um schließlich beides im Pallasch zu vereinen und die Prinzipien des Stoßfechtens auf das Bajonett zu übertragen. Ins waffenlose Training kann man jederzeit einsteigen. Grundsätzlich empfiehlt sich das Stoßfechten als erste Station, man kann sich aber auch gleich zu Anfang eine andere Waffengattung anschauen.

Tire Machèt steht außerhalb dieses Lehrwegs und kann sowohl parallel zum als auch getrennt vom deutschen Fechten betrieben werden.